Anne Kurth

Anne ist die Gründerin und damit Herz und Seele von Motherland. Der Weg zu ihrer Lebensaufgabe war auch bei ihr vor allem eine Reise zu sich selbst. Eine Reise, zu der sie schon in ihrer Jugend aufgebrochen ist, und auf der jede einzelne Station dazu beigetragen hat, sie dort hinzubringen, wo sie heute steht.

 

Sehnsuchtsorte

Auf jeder Reise, die uns zu neuen Ufern führt, lernen wir. Wir erkennen Zusammenhänge und bekommen eine Idee von einem größeren System, dessen Bestandteil wir sind. Wir machen uns ein Bild vom großen Ganzen.
— Anne Kurth

Am Ganges, 2015 in Uttarakhand, Indien

 

Tansania und Indien sind Länder, die Anne ganz besonders geprägt haben. In Tansania hat sie als Kleinkind zwei Jahre lang mit ihrer Familie gelebt, da ihr Vater mit dem Aufbau eines Studiengangs an der Universität von Daressalam die Möglichkeit hatte, sich einen Lebenstraum zu erfüllen. Auch wenn Anne heute nicht mehr unterscheiden kann, welche Erinnerungen ihre eigenen sind und welche den Erzählungen der Familie entspringen, bleibt Afrika bis heute ein Sehnsuchtsort. Ihre Liebe zum Meer, der Natur und zur Vielfalt der Menschen hat ihre Wurzeln in Tansania. Aber auch die Auswirkungen von Kolonialismus und Rassismus und ihre Privilegien als Weiße hat sie bereits als Kind realisiert.

Auch Indien ist ein Land voller Gegensätze und Polarität, dessen Bilder und Geschichten Anne schon immer inspiriert haben. Eine Reise nach Indien 2015 markierte dann auch einen entscheidenden Wendepunkt in ihrem Leben. Vieles fiel hier an seinen Platz und es entstand plötzlich ein klares Bild von ihrer eigenen sinnstiftenden Lebensaufgabe. Diese Erfahrung möchte sie seitdem auch anderen Menschen mit Motherland ermöglichen: Sich auf die Reise zu sich selbst zu machen, auch gegen innere und äußere Widerstände aus der eigenen Komfortzone auszubrechen und neue Ufer zu entdecken. Denn das bedeutet Wachstum.

Anne als Kind, 1974 in Daressalam, Tansania

Herzensfrauen

Jeder Mensch ist zutiefst berührbar, wenn er bereit ist, sich zu öffnen. Berührbarkeit auf seelischer Ebene bringt Heilung, Liebe, Frieden und macht uns lebendig.
— Anne Kurth

Anja, Anne und Christiane er-finden Motherland, 2017

 

Ihre Erfahrungen in Indien und anderen Leadership- und Visionsseminaren, aber auch die hohe Nachfrage im Freundes- und Bekanntenkreis und im beruflichen Umfeld inspirierten Anne dazu, ein eigenes Format für persönliches Wachstum zu entwickeln. Ihre Vision hatte damit Gestalt angenommen.

Aber wie so häufig braucht es für die Realisation großer Vorhaben weitere Menschen, die daran glauben und ebenfalls mit vollem Herzen dabei sind. Für Anne waren diese Menschen Anja Huppertz und Christian Pollmann-Schweckhorst. Christiane und Anne kennen sich seit ihrer Ausbildung zur Systemischen Aufstellungsarbeit bei Margarete Beuret-Bellinghausen. Anja verantwortet ein soziales Projekt in Namibia und hatte schon länger den Wunsch, ihre benachbarte Farm in eine Seminarfarm zu verwandeln.

So entstand 2017 bei einem gemeinsamen Abendessen die Idee eines Seminars zur Persönlichkeitsentwicklung auf der Boscia African Farm in Namibia. Schon 6 Monate später konnte es mit den ersten Teilnehmern realisiert werden. Anne ist Anja und Christiane bis heute eng verbunden, da beide Frauen einen entscheidenden Beitrag dazu geleistet haben, ihr Herzensprojekt Wirklichkeit werden und wachsen zu lassen.

Denn plötzlich bildete sich ein Team aus immer mehr begeisterten Menschen, die sich einbringen wollten, und das ebenfalls immer weiter wächst. Aus dem ersten Seminar wurden schnell mehrere und es entstanden neue Formatideen. Von Annes Studierenden kam der Impuls, ein Angebot zu entwickeln, das sich vor allem an junge Menschen richtet. Motherland Pioneers war geboren und in Folge 2020 auch der Verein Motherland Pioneers e. V.. Seitdem wachsen und gedeihen immer neue Ideen für Seminare und Bildungsangebote unter dem Motherland-Dach.

Gestaltungsfreude

Ich sehe das große Potenzial in jedem Menschen und glaube fest daran, dass jede*r in der Lage ist, es zu entfalten.
— Anne Kurth

Anne mit Studierenden, Workshop, id_methodLAB, 2019, Bergische Universität Wuppertal

 

Veränderungsprozesse anzustoßen, zu begleiten und mitzugestalten ist der rote Faden, der sich (nicht nur) durch Annes Berufsleben zieht.

Nach einer stark leistungsorientierten Ausbildung an einem naturwissenschaftlichen Gymnasium und der Lehre zur Bankkauffrau bot ihr das anschließende Designstudium an der Koeln International School of Design erstmalig den Raum für persönliche Entfaltung und die notwendigen Freiheiten für kritisches Denken, Reflektieren und Hinterfragen.

Mit ihrem Studienabschluss war auch die Erkenntnis verbunden, dass Designer*innen zwar Organisationen beraten, die entsprechenden Beratungskompetenzen im Studium aber nicht wirklich vermittelt bekommen. Ihre Tätigkeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fakultät für Design und Kunst der Bergischen Universität Wuppertal und die eigene Entwicklung des id_MethodLAB, einem Methoden-Labor für Strategie- und Innovationsprozesse, setzte Anne daher zielgerichtet dafür ein, Studierenden diese meist noch im Curriculum fehlenden Beratungskompetenzen zu vermitteln und Designer*innen zu Facilitator*innen weiterzubilden.

Gleichzeitig konnte sie als selbstständige Unternehmerin mit ihrem Designbüro FORMFINDUNG die tägliche Verbindung von Theorie und Praxis schaffen und ihre Methoden in die eigene Arbeit als Designerin einfließen lassen.

Ihre Erkenntnisse und die Erfahrung, dass gelungene Veränderungsprozesse eine innere Haltung und eine Vielzahl an Methoden und Kompetenzen erfordern, gibt Anne heute in den Motherland-Weiterbildungsangeboten weiter.

Seelenthemen

Jeder Mensch hat das Recht auf Glück und Glückseligkeit.
— Anne Kurth

Sich mit Menschen verbinden, Motherland Pioneers, Normandie, 2020

 

Als Ausgleich und in Ergänzung zu ihrem beruflichen Engagement praktiziert Anne seit über 20 Jahren regelmäßig Yoga und begeistert sich für Weisheitstraditionen wie den Buddhismus, Sufismus und Hinduismus, aber auch für Philosophen wie Adorno und Fromm.

Die Frage, die sie am stärksten an- und umtreibt: Worum geht es wirklich? Was steckt hinter der Fassade? Was ist ehrlich und wahrhaftig? Zu echter Erkenntnis kommen wir in diesem Zusammenhang nur, wenn wir unsere eigenen Grundannahmen immer wieder hinterfragen und uns in Achtsamkeit und Resonanzfähigkeit üben.

Das Ziel des Lebens ist für Anne die Selbstverwirklichung. Dafür ist lebenslanges Lernen eine entscheidende Voraussetzung. Und da Lernen vor allem in zwischenmenschlichen Beziehungen stattfindet, ist das Wir so elementar. Echtes Lernen findet außerdem im Inneren statt: durch bewusstes Erleben, Fühlen und Spüren. Lernen nur über den Geist kann nie ausreichen, denn er ist ein Organ, das handelt und nicht fühlt. Erkennen, Begreifen und Verstehen geht immer durch den ganzen Körper.

Weisheit ist außerdem nicht gleich Wissen. Denn Wissen kommt aus dem Intellekt und ist erlerntes Wissen. Weisheit kann sich nur aus der Verbindung von intellektuellem Wissen mit Erfahrungswissen, Herzensbildung und tiefem Verstehen entwickeln.

Sich mit Menschen zu verbinden, Erfahrungen zu sammeln, sich von anderen inspirieren zu lassen und diese ebenfalls zu inspirieren, Freude an Vielfalt und Veränderung zu leben sowie Neues in die Welt zu bringen sind wichtige Voraussetzungen für Annes eigenen Weg zu Selbstverwirklichung und Weisheit.